Buchführung – ungeliebt, jedoch sehr wichtig!

Ein Gastartikel, verfasst von Florian Grabe / special! b KG

Verdienen Sie richtig Geld mit Ihrer Gastronomie!?

Fragt man einen erfolgreichen Gastronomen nach seiner Motivation, bekommt man regelmäßig die Antwort: „Die Gastronomie ist eine Lebenseinstellung.“ Und dies zu recht! Denn es muss schon eine Menge Spaß machen, jeden Tag auf`s Neue bis zu 16 Stunden in der Küche oder im Service zu stehen. In Saisonzeiten 7 Tage die Woche, und das Monate lang. Man fragt sich: „Wofür machen das fast alle Vollblut-Gastronomen?“

„Allem voran, weil der Gastronom oft ein Entertainer ist, es Ihm Spaß macht seine Kreativität  auszuleben und natürlich danach die Zufriedenheit und Begeisterung bei den Gästen zu erleben“, sagt Florian Grabe von der special! b KG.

Nur der Spaß an der täglichen Arbeit reicht nicht aus. Natürlich ist es schön, Spaß bei der Arbeit zu haben, allerdings sollte der Gastronom immer im Blick haben, dass er gewinnorientiert arbeiten muss. Und genau hier besteht bei vielen Gastronomen reichlich Entwicklungspotential in der Unternehmensführung. Es wird tagtäglich im Kerngeschäft die volle Power gegeben, doch in vielen Fällen reichen die Einnahmen nicht einmal aus um pünktlich alle Kosten zu decken. Von Gewinnen ist man da weit entfernt.

Was hindert nun aber viele Gastronomen ihr Unternehmen profitabel zu führen?

Grabe von special! b KG: „Es liegt oftmals nicht am Einsatzwillen, viel mehr an der gewachsenen Vielfalt der Anforderungen. Das erfordert mehr Überblick auch über die eher unliebsamen Dinge, wie z.B. der Buchführung. Kompensiert wird der mangelnde Überblick über das Gesamtgeschehen mit mehr Manpower in den Bereichen, in denen sich der Gastronom sicher fühlt. Er kümmer sich mehr um die Bereiche, die er beherrscht um sich von den unliebsamen Bereichen ein Stück weit abzulenken. Das ist aus meiner Sicht der Kardinalfehler. Ein Gastronom hat, wie jeder andere Unternehmer, Aufgaben im Management. Er fungiert als Fachmann und ist Unternehmer. Damit muss er in allen Bereichen tätig sein. Entweder selbst oder als Führungskraft über andere.“

Wer sich als „Fachmann“ sieht und exzellente Arbeit in der Küche oder im Service verrichtet, vergisst oft den kaufmännischen Teil, welcher genauso existentiell ist um ein Unternehmen in der Gewinnzone zu betreiben. Dies fängt oft bereits an der Basis, der Buchhaltung an. Wenn diese vernachlässigt wird, ist ein Unternehmen führungslos!

Es wird im Blindflug gewirtschaftet, was mittelfristig zum Kollaps führt und letztendlich in die Insolvenz. Dieses Szenario beobachten wir täglich am Markt. Es wird dem Thema nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, statt dessen wird es dem Steuerberater überlassen, um es vom Tisch zu haben. Dies bedeutet jedoch, Management per Abdankung und solch ein unternehmerisches Fehlverhalten kostet oft sehr viel Geld.

Dabei ist es heutzutage eine Kleinigkeit den kaufmännischen Teil so zu erledigen, dass ein Unternehmen Gewinne macht. Die Fragen, die ich den Gastronomen stets stelle, ist: „Wie viel Aufmerksamkeit haben Sie in der letzten Zeit der Rentabilität Ihres Geschäfts gewidmet und wie setzten Sie Ihren Steuerberater in Ihrem Unternehmen ein?“ Viele antworten nur ausweichend: „Ich bin zufrieden und es läuft alles.“ Doch unsere Erkenntnisse am Markt zeigen anderes.

Die beratende Tätigkeit eines Steuerberaters schwindet mit immer komplexer werdenden Steuersystem und vor diesem Hintergrund ist es wichtig schnellstmöglich zu handeln. Denn nur wer sein Unternehmen in allen Bereichen, also sowohl im operativen Geschäft (Service/Küche) als auch im kaufmännischen und buchhalterischen Bereich ordentlich aufstellt, kann sich langfristig am Markt behaupten. Der unternehmerische Erfolg beginnt mit einer fachmännischen Buchhaltung in ihrer Gastronomie oder Hotellerie. Zum Beispiel bei der special! b KG

Bild: hogapr

Der Lauch und die Arbeitseinstellung

Ich habe mich letztens mit einem Koch unterhalten, der gerade damit beschäftigt war, Lauch zu schneiden. Er hat das Grüne großzügig abgeschnitten und wollte es gerade in den Müll werfen. Ich fragte Ihn, weshalb er den Lauch in den Müll werfen will, da er nicht schlecht war und man noch etwas daraus machen könnte.
Ich rechnete mit der Antwort, dass er dafür keine Zeit habe, oder dass er nicht wusste, was man damit noch hätte anfangen könnte. Doch ich bekam zur Antwort, dass er weiß, dass man die Abschnitte für Suppen, Soßen, Lauchstroh oder auch zum Gemüsebinden verwenden könnte. Jetzt war ich sehr gespannt, warum er das dann nicht macht …?

Er erklärte mir, dass er es nicht einsieht, dass er sich für das Haus den A…* aufreißen soll, wenn der Küchenchef nur das Nötigste macht und jede freie Minute lieber eine rauchen geht und dem Chef und Eigentümer es auch egal ist, solange nur die Zahlen stimmen …

Daraufhin landete der Lauch im Müll und ich konnte ihn sogar verstehen.

Bild: hogapr

Neee… nicht jetzt noch Gäste!?

Wer kennt das nicht: Den ganzen Tag kaum Gäste, alles schon sauber und nur noch 10 Minuten bis zum Feierabend. Doch dann geht die Türe auf und dem Servicepersonal fällt das Lächeln aus dem Gesicht. Natürlich immer dann, wenn man noch etwas vorhat. Auch die Kollegen in der Küche glauben am Anfang noch an einen Scherz (wie so oft). Als dann der Essensbon in der Küche liegt, sieht man die Köche fluchend durch die bereits geputzte Küche laufen …

Der Gast sieht nur einen Restaurantbesuch, ohne jedoch an das Personal zu denken. Er möchte sein bestelltes Essen in gewohnt hoher Qualität genießen. Für die Köche ist der Gast im ersten Moment ein Störfaktor, der einem den Feierabend versaut.
Gerade in so einem Moment ist es wichtig, sich und seine Mitarbeiter, bzw. Kollegen trotz dem Ärger zu motivieren. Je schneller man sich wieder beruhigt und seine Energie auf die Arbeit fixiert, um so schneller erhält auch der Gast sein Essen. Immerhin ist der Gast, wenn auch spät, zu Ihnen gekommen, um einen schönen Abend zu verbringen. Der Servicegedanke sollte auf jeden Fall im Vordergrund stehen, auch wenn es anfangs vielleicht etwas schwer fällt, denn wir sind von den Gästen abhängig und nicht umgekehrt! 

Gemeinsam für die Region

Durch meine Artikel für mehr Zusammenarbeit und Kooperation habe ich auch viele Kontakte bekommen, die sich in diesem Bereich bereits sehr engagieren. Besonders fand ich den Kontakt zu Josef Türk jun., der sich in Reit in Winkl dafür eingesetzt hat, dass die Wirte/innen und Gastronomen sich zusammen an einen Tisch gesetzt haben und das Gastro- Forum ins Leben riefen. Sie haben sich gemeinsam für die Region stark gemacht um mit verschiedenen Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. Unter anderem die Kulinarische Wanderkarte, Kochkurse, Drei Wirte – Ein Menü und dergleichen.
Das größte Problem, wie meistens bei gemeinsamen Aktionen, war der Neid, denn jeder möchte das größte Stück vom Kuchen. Durch viel Überzeugungsarbeit war es aber dennoch möglich, alle an einen Tisch zu bringen (und das auch noch sehr erfolgreich!). Auch eine gemeinsame Spende für eine soziale Sache musste drin sein. Sie haben die Volksschule, den Kindergarten, die Bergwacht und die Ortsgruppe des Roten Kreuz  mit einer kleinen Spende aus einer Aktion bedacht. Darüber berichtete auch die Regionale Presse! Und das ist doch die günstigste, effektivste Werbung, die auch noch gerne gelesen wird!!!
Also ein großes Lob nach Reit im Winkl. Solche Aktionen sind überall zur Nachahmung empfohlen.

Foto: Josef Türk / Reit im Winkl

Gutes Betriebsklima???

Wie verbringen etwa ein fünftel unserer Lebenszeit an unserem Arbeitsplatz und deshalb sollte diese eigentlich auch Spaß machen. Doch leider hört man sehr viele Kollegen immer wieder klagen, dass das Betriebsklima eher schlecht ist. Daraus resultieren meist auch verschiedene Krankheiten, wie Angstzustände und Schlaflosigkeit. Doch nicht nur Ihre Kollegen und Ihr Chef sind für das Betriebsklima allein verantwortlich, denn auch Sie sind ein Teil des Teams. Es ist wie bei einem Stau auf der Autobahn -> Sie stehen nicht im Stau, Sie sind ein Teil davon!

Jeder Einzelne ist für das Klima im Betrieb verantwortlich und kann es positiv, wie auch negativ beeinflussen. So kann man manchen Kollegen bereits morgens Ihre schlechte Laune im Gesicht ablesen und das wirkt sich auf alle Kollegen aus. Deshalb fangen Sie mit einem Lächeln an und Sie werden sehen, dass sich das Betriebsklima (Ihr Arbeitsplatz!!!) spürbar verbessert. Und wenn die Arbeit Spaß macht, dann geht man bestimmt auch wieder gerne hin, denn wie schon gesagt -> Sie verbringen sehr viel Zeit am Arbeitsplatz… lächeln…Ω
Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Dienstleister mit Leib und Seele oder Depp vom Dienst

Die Angestellten im Hotel- und Gaststättengewerbe sind im besten Fall gute Seelen mit tausend Händen und offenen Ohren, immer zur Stelle, wo gerade ein Gast auch nur den kleinsten Wunsch äußert – immer mit dem Ziel, diesen so gut und so schnell wie möglich zu erfüllen. Wie sich Rezeptions- und Serviceangestellte in solchen, daraus resultierenden Stresssituationen fühlen, liegt dabei zum größten Teil am Faktor Gast. Es liegt an ihm, ob dieser Stress positiv oder negativ ist. Positiv ist dieser, wenn er hohe Ansprüche hat, die nur durch größere Bemühungen zu erfüllen sind, er diese aber mit Anerkennung und freundlichen Worten honoriert. Dem Angestellten also so das Gefühl gibt, daß die Arbeit geachtet und anerkannt wird.
Genauso gut hat ein Gast die Möglichkeit, einen Mitarbeiter unter negativen Stress zu setzen, wenn er in unangebrachter Art und Weise die ungeheuerlichsten und unerfüllbarsten Anforderungen stellt, kein gutes Wort hat und auch nach den größten Anstrengungen sich in Ton und Art vergreift.
Aber auch Erfahrungen mit solchen Gästen sollten den Willen und das Bestreben, die Wünsche der Gäste zu erfüllen, nicht ausbremsen. Denn gerade dadurch heben sich Restaurants und Hotels stark von anderen Branchen ab.
Dem Gast ist es meist egal, ob das Haus voll ist und alle Mitarbeiter schon an der Grenze Ihrer Belastbarkeit angelangt sind und wie viele Stunden der Arbeitstag schon hat und evtl. noch haben wird. Er hat seine Vorstellungen im Kopf und will diese erfüllt wissen.
Im besten Fall nehmen die Angestellten die Motivation aus den dankbaren und netten Gästen, um ein Dienstleister mit Leib und Seele zu sein. Auch diejenigen Gäste, welche gerne den Depp vom Dienst aus Ihnen machen, sollten mit einem freundlichen Lächeln zuvorkommend bedient werden,  immer mit dem Wissen, er ist ein Gast auf Zeit und es kommen wieder andere.
Nutzen Sie die Chance, sich durch besonderen, hilfsbereiten Service im gesamten Hotel oder Restaurant hervorzuheben.Ω
Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Dicke Luft

Das Betriebsklima ist neben dem Lohn das Wichtigste am Arbeitsplatz. Doch was ist, wenn ein Mitarbeiter des Teams einen schlechten Tag hat. Auf Grund von Beobachtungen werden dann auch die übrigen Kollegen mitgezogen, genau so, wie ein gut gelaunter Kollege das ganze Team zu Höchstleistung motivieren kann. Doch wie lässt sich das umsetzen? Mitarbeiter werden hauptsächlich dadurch Motiviert, das man Ihnen Verantwortung gibt, die sie auch bewältigen können, oder sich Ihre Ideen anhört und diese auch ernst nimmt. Ein ernstgemeintes Lob ist ein zusätzlicher Ansporn. Ein motivierter Mirarbeiter tut nicht nur dem Team gut sondern auch dem ganzen Betrieb. Doch wie geht man mit einem schlecht gelaunten Mitarbeiter um, das nicht das ganze Team darunter leidet? Eine Möglichkeit wäre, den Mitarbeiter erst mal anzusprechen. Vielleicht kann man Ihm ja helfen und das Problem lösen. Sollte er nicht zu einem Gespräch bereit sein, kann man Ihn auch an einen separaten Arbeitsplatz vom Team trennen, um eine „Ansteckung“ zu verhindern. Haben Sie weitere Vorschläge? Ω Foto: © Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de