Kooperation in der Gastronomie


Freunde kann man nie genug haben. Was im wahren Leben gilt, ist sicherlich auch in der Arbeitswelt nicht falsch. Leider nutzen wenig Gastronomen die Chancen. Sie wollen „Ihr eigenes Ding durchziehen“ und Zusammenarbeit mit anderen bringt doch nur Neid und Ärger.

Welche Möglichkeiten sich ergeben können zeigen folgende Beispiele:

  • Zwei Hoteliers in einer Stadt sind eine Kooperation eingegangen um Überbuchungen und Reservierungsflauten gegenseitig aufzufangen.
  • Ein Stadthotel verbündet sich mit sämtlichen Freizeiteinrichtungen in der Umgebung. Der Deal: Eintrittskarten werden verbilligt abgegeben und das Hotel bietet verschiedene Packages an. Also Übernachtung inkl. Freizeitangebot zum Sparpreis.
  • Mehrere Restaurants haben sich in einem Dorf zusammengetan um größere Mengen Heizöl einkaufen zu können. Der Gewinn für alle- günstige Preise durch mehr Abnahme. Positiver Nebeneffekt. Aus Konkurrenten wurden Verbündete.
  • Drei Stadtrestaurants nutzen Ihren gemeinsamen Mitarbeiterstamm um Engpässe durch unerwartete Ausfälle zu kompensieren. Die Abrechnung erfolgt durch eine Umbuchung. (Anm. Wichtig für die Steuern)
  • Ein Hotel fand in einem Möbelhaus eine interessante Partnerschaft. Es wurden mit drei Wasserbetten (die das Möbelhaus zur Verfügung stellte) drei Hotelzimmer ausgestattet und somit auch aufgewertet. Die Gegenleistung bestand darin, dass interessierte Käufer eine Probenacht in diesen Betten umsonst schlafen durften.
  • Mehrere Kneipen, Restaurants, Cafés und Freizeiteinrichtungen in einer Stadt organisieren jährlich ein Event bei denen die Gäste „hopping“ betreiben. Mithilfe einer Extra Orientierungskarte können unterschiedliche Routen gewählt werden. Zum Beispiel Route1: vom Café ins Kino, danach Essen im Restaurant X, danach ein Cocktail in der Bar Y und zuletzt in die Diskothek ZZZ. Der Reiz für die Gäste? 5% Rabatt für jede abgestrichene Lokation und jede Menge Spaß. Der Vorteil der Gastronomen. Viel Umsatz (trotz Rabatt), viele neue Gäste und jede Menge Spaß.
  • Zwei Köche „trafen“ sich durch Zufall bei Facebook und merkten, dass sie viele Ansichten und Interessen teilten. Sie Gründeten eine „Gruppe“. Die Anzahl der Mitglieder wuchs über die Jahre auf über 5000. Der Vorteil? Viele neue Freunde und jede Menge Informationen und Tipps aus der Branche.
  • Zwei verstrittene und benachbarte Gastronomen planten des Friedenswillen ein Grillfest mit Freunden und Nachbarn. Der Erfolg war so riesig, dass dieses Event mittlerweile Kultstatus besitzt und 5x im Sommer stattfindet. Gästezahl? 250 !!! Die beiden Gastronomen? Freunde !!!
  • Ein Stadthotel und ein großes Einkaufzentrum merkten, dass Sie ständig hintereinander ihre eigene Werbung im Radio hörten. Sie kombinierten beide Angebote und schufen ein neues Produkt indem die Hotelgäste einen Rabatt beim Einkaufen erhalten. Die Ausgaben für die Radiowerbung halbierten sich.
  • Ein kinderfreundliches Restaurant wollte den Außenbereich für die Kleinen neu gestalten. Die Kosten jedoch waren sehr hoch. Sie gingen eine Partnerschaft mit einem Spielzeugladen aus der Umgebung ein. Dieser besaß nur wenig Ausstellungsfläche und hatte somit immer Probleme die sperrigen Sommerartikel wie Rutschen, Schaukeln und Sandkästen zu präsentieren. Jetzt steht seine Werbung samt Spielplatz im Garten des Restaurants.
  • Zwei befreundete Restaurantbesitzer teilen sich seit neustem einen Transporter für das ausliefern von Buffets. Eine perfekte Terminabsprache ist natürlich Voraussetzung aber manchmal geschieht es sogar, dass zwei kleiner Veranstaltung nacheinander von einem Team beliefert wird. Personaleinsparungen sind so vorprogrammiert. Und die beiden Chefs? Sie sind immer noch Freunde.

Sie sehen, ohne Scheuklappen, ein paar Ideen und ein wenig Engagement kann man zusammen viel mehr erreichen. Achten Sie darauf, dass immer eine „win-win Situation“ entsteht. Sieht sich ein Partner langfristig benachteiligt, muss ein Ausgleich gefunden werden. Seien Sie aktiv- schreiben Sie Firmen an- gehen Sie auf Konkurrenten zu. Freundlich und immer mit einer guten Idee im Gepäck.

Vielen Dank an Thomas Urban von gastro-check24.com der mir diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat.

Copyright: Gastro-check24
Bild: hogapr

Sind Seniorengerichte umsatzschädigend?

Viele Restaurants bieten Senioren die Möglichkeit, Gerichte von der Speisekarte in kleineren Portionen zu bestellen. Manche haben dafür extra ausgewiesenen Preise für diese Seniorenteller, andere bieten dieses Angebot nur auf spezielle Nachfrage an.
Selbstverständlich sollen gerade Senioren, die weniger Essen, auch kleinere Portionen erhalten, doch ist es Sinnvoll, diese auf der Speisekarte extra auszuweisen?

In einem Restaurant haben wir dazu einen Versuch gestartet. Dort wurden einige Gerichte verkleinert und zu einem Seniorenpreis angeboten (ohne dass die Gäste im Vorfeld danach gefragt haben). Diese Aktion kam bei den Gästen gut an. In vielen Fällen wurden die Senioren-Portionen bevorzugt auch von nicht-Senioren bestellt.

Dieser Versuch dauerte ein halbes Jahr. Das Ergebnis war, dass sich viele Gäste die Seniorengerichte bestellt haben, auch wenn sie altersmäßig nicht der Zielgruppe entsprachen. Der Arbeitsaufwand war der gleiche, wie bei normalen Portionen, doch der Umsatz ist deutlich zurück gegangen. Auch die Nachfrage nach Desserts ist dadurch nicht gestiegen.

Die Anzahl der Gäste nahm durch dieses Angebot nicht spürbar zu, doch die Nachfrage nach den kleineren Speisen war deutlich höher.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Seniorengerichten auf der Speisekarte?

Foto: hogapr

Gastgewerbeumsatz im März 2010 real um 3,1% gesunken

WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, setzten die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland im März 2010 nominal 0,4% und real 3,1% weniger um als im März 2009. Der Umsatz im Gastgewerbe war im März 2010 nach Kalender- und Saisonbereinigung nominal 0,1% höher und real 0,4% niedriger als im Vormonat Februar.
 
Das Beherbergungsgewerbe erzielte im März 2010 mit + 1,0% einen nominalen Umsatzzuwachs gegenüber März 2009. Real, das heißt inflationsbereinigt, gingen die Umsätze jedoch um 4,4% zurück. In der Gastronomie wurde nominal 1,2% und real 2,5% weniger als im März 2009 umgesetzt. Dagegen stieg innerhalb der Gastronomie der Umsatz der Caterer, nominal um 3,6% und real um 2,3%.
 
Im ersten Quartal 2010 setzte das Gastgewerbe in Deutschland nominal 1,0% und real 3,7% weniger um als im Zeitraum Januar bis März 2009.

Nähere Infos unter: Statistisches Bundesamt

10% Umsatzrückgang 2009 in der Gastronomie

Das vergangene Jahr war von anhaltenden Umsatzrückgängen geprägt. Die Verluste in Hotellerie und bei Top-Restaurants in Deutschland betrugen bis zu zehn Prozent. Der Abwärtstrend begann bereits im Herbst 2008 und entwickelte sich stetig weiter. Eine Erholung der Konjunktur im führenden Gastgewerbe ist erst gegen Ende dieses Jahres zu erwarten. Dies ist Ergebnis der aktuellen Analyse „Gastrodynamik 2009“ des auf den Außer-Markt-Markt spezialisierten Marktforschungsunternehmens CHD Expert, Scheeßel bei Hamburg.

„In der Hotellerie macht sich insbesondere die starke Zurückhaltung der Geschäfts-kunden bemerkbar“, berichtet Thilo Lambracht, Geschäftsführender Gesellschafter der CHD Expert (Deutschland) GmbH. In Einzelfällen sei es zu Umsatzrückgängen von bis zu 25 Prozent gekommen. Viele Hotelbetreiber mussten notgedrungen ihre Preise erheblich senken und sehen sich nun einem neuem Preisdruck ausgesetzt. „Mit der Senkung der Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen kam eine neue Erwartungshaltung der Gäste auf“, so der Hotelexperte. Doch die Spielräume für neue Senkungen bei der Zimmerrate seien oftmals nicht mehr gegeben.

In den führenden Restaurants sieht die wirtschaftliche Lage ebenfalls nicht rosig aus. „Der Kostendruck aufgrund steigender Energiepreise und teurem Einkauf von F&B-Rohwaren schwächt die Betriebe“, analysiert Lambracht. Zudem habe sich der Außer-Haus-Verzehr der Deutschen vom stabil gebliebenen Konsum abgekoppelt. Von Steigerungsraten bei Gästeanzahl und Durchschnittsbon können nur wenige Gastbetriebe berichten. Deutlich wurde der branchenweite Umsatzrückgang zuletzt bei der sinkenden Zahl der Weihnachtsfeiern. Die Hälfte der Gastbetriebe mussten Rückgängen bei den Buchungen verzeichnen.

„Für 2010 ist nur eine allmähliche Erholung der Konjunktur im führenden Gastgewerbe zu erwarten“, prognostiziert Lambracht. Spätfolgen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt und allgemeine Zurückhaltung bei den Ausgaben im Außer-Haus-Markt machen Hoffnungen auf eine rasche Erholung zunichte. „Führende Hoteliers und Gastronomen kalkulieren erst gegen Jahresende oder Anfang 2011 wieder mit nennenswerten Zuwachsraten bei Gästezahl und Durchschnittsraten“, sagt Lambracht.

Dagegen bleibt die Investitionsbereitschaft in der Hotellerie ermutigend: Jeder vierte Betrieb will in die Modernisierung seiner Gästezimmer investieren. Knapp unter zehn Prozent wollen bereits jetzt Restaurant und Küche modernisieren bzw. auffrischen. „Die meisten Beherbergungsbetriebe nutzen die Gunst der Steuersenkung für verzögerte Modernisierungen“, so Lambracht.

Umsatzrückgang bei Weihnachtsfeiern

Gespart wird nicht nur bei Geschäftsreisen – auch bei den Weihnachtsfeiern kürzen die Unternehmen die Budgets. 50 Prozent der Gastronomen in Deutschland berichten von weniger Banketten zum Jahresabschluss. Nur rund neun Prozent der Gastbetriebe richten in diesem Jahr mehr Weihnachtsfeiern als im Vorjahr. Dies ist Ergebnis einer repräsentativen Befragung von CHD Expert Deutschland. Das internationale Marktforschungsunternehmen für den Außer-Haus-Markt (Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Catering) befragte dazu im November 184 Gastronomieentscheider.

„Die Lage im wichtigen Weihnachtsgeschäft hat sich für die gehobene Gastronomie merklich verschlechtert – im vergangenen Jahr konnten noch 14 Prozent der Betriebe eine steigende Zahl an Firmenfeiern verzeichnen“, analysiert Thilo Lambracht, Geschäftsführender Gesellschafter von CHD Expert. 2007 hatten sogar rund 30 Prozent der Betriebe einen Zuwachs bei den Firmenevents verzeichnet. „Die Budgetbegrenzungen und Kostenreduktionen bei den Unternehmen machen sich längst nicht nur bei den Ausgaben für Geschäftsreisen und bei den zutage tretenden Streichungen von Weihnachtsfeiern bemerkbar“, so der Gastronomieexperte. Auch könne man seit vielen Monaten eine allgemeine Zurückhaltung bei Cateringausgaben für Unternehmensevents beobachten. Allerdings fällt die Entwicklung in den Gastronomiesegmenten unterschiedlich aus: Von den speisegeprägten Gastbetrieben konnten immerhin 14 Prozent von einer steigenden Zahl an Weihnachtsfeiern berichten. Unter Hotelrestaurants sind es nur acht Prozent, die einen Zuwachs verzeichnen.

Deutlich werden die zugeknöpften Taschen der Firmenentscheider auch bei der Zahl der Teilnehmer. Über 64 Prozent der Gastronomen müssen in diesem Jahr weniger Plätze je Firmenfeier eindecken. „Auf die großzügige Einladung von externen Dienstleistern und anderen Firmenpartner wird eher verzichtet“, so Lambracht. Lediglich knapp sechs Prozent der Gastbetriebe (Gastronomie 8,2%, Hotelrestaurants 5,2%) berichtet von steigenden Teilnehmerzahlen.

Auch bei den Pro-Kopf-Ausgaben sind die Folgen der Wirtschaftskrise spürbar. Über 56 Prozent der Befragten bedauern Kürzungen beim Durchschnittsbon. Lediglich 6,2 Prozent der Profi-Gastgeber (Gastronomie 11,1%, Hotelrestaurants 4,4%) freuen sich über Steigerungen bei den F&B-Ausgaben (F&B = Food & Beverages). „Gespart wird an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel am Dessert oder der Weinauswahl“, bemerkt Lambracht. Der Durchschnittsbon je Weihnachtsfeiern betrug im vergangenen Jahr 34 Euro – mit Tendenz: abnehmend.

Über CHD Expert (Deutschland) GmbH: Die Geschäftsbereiche reichen von Marktforschung über Direktmarketing bis zu Data Management. Die Firmenphilosophie steht unter der Überschrift „Wissen und machen!“. Das Unternehmen wurde 1997 als Marktplatz Hotel GmbH gegründet und ist heute als CHD Expert (Deutschland) GmbH international tätig mit Partnern in allen wirtschaftlich bedeutenden Ländern Europas sowie USA, Kanada und Asien. CHD Expert gehört zu den Preferred Partners des Hotelverbandes Deutschland (IHA). Der Kundenkreis umfasst namhafte Unternehmen u.a. aus den Bereichen Food & Beverages, Ausstattung und Medien. Mehr unter: www.chd-expert.de.

Kooperation statt Konkurrenz

Eine Zusammenarbeit von Hotels und Restaurants kann für beide Seiten sehr viele Vorteile haben. In diesem Artikel versuche ich, verschiedene Möglichkeiten aufzuzählen. Sollten Ihnen noch weitere Ideen einfallen, dann schreiben Sie bitte einen Kommentar.

  • Bei Bestellungen:  Eine Sammelbestellung bei Heizöl http://www.heizoelpool.de/ kann durchaus eine Ersparnis von mehreren Euros ausmachen. Ebenfalls kann eine gemeinsame Bestellung von Waren eine beachtliche Ersparnis bringen.
  • Bei Werbung: Eine Zeitungswerbung ist nicht gerade billig. Doch wenn Sie sich eine Annonce teilen, halbiert sich auch der Preis. Oder Sie schalten eine größere Anzeige und haben dadurch größere Chancen gefunden zu werden.
  • Bei Veranstaltungen: Ein gemeinsames Fest kann auch entsprechend größer ausfallen.
  • Bei Personalenpass: Das Ausleihen von Personal bei Krankheit, Urlaubsvertretung oder Großveranstaltungen gibt Ihnen die Gewissheit, das Sie auch in schwierigen Zeiten einen Partner in der Nähe haben. Diese Variante ist vor allem auch kostengünstiger als Fremdpersonal von einer Vermittlung.
  • Bei der Zimmerauslastung: Wenn Ihr Hotel ausgebucht ist, dann freut sich bestimmt Ihr Nachbar über eine Empfehlung. Auch größere Gruppen, die Ihre Kapazitäten übersteigen, können in Zukunft angenommen werden.

Sie sehen, das eine gute Zusammenarbeit nicht nur ein gutes Klima in Ihre Region bringt, sondern sich durchaus auch finanziell rentiert. Gehen Sie am besten gleich mal zu Ihrem Mitbewerber und besprechen das bei einem schönen Bierchen…Ω

Kein Geld..! Und jetzt..?

Das hat jeder Selbstständige schon mal erlebt; Es kommen mehr Rechnungen ins Haus als Rechnungen bezahlt werden können. Manchmal kommt es dann zu einem Engpass, der nicht so einfach zu bewältigen ist. Eine Möglichkeit wäre, das Ganze einfach auszusitzen und auf den Eingang ausstehender Rechnungen zu warten… Oder einen Kredit bei der Bank beantragen… Mein Vorschlag wäre, mit den wartenden Lieferanten und Co. Kontakt aufzunehmen und Ihnen die Situation zu erklären. Es ist für jeden angenehmer, wenn er Bescheid weiß, wann er mit dem Geld rechnen kann. Das hilft Ihm bei der Planung und Sie wissen, dass er Ihnen demnächst keine Mahnung oder gar schlimmeres ins Haus schickt. In diesem Fall ist reden Gold wert!!!Ω Foto: ©jupp055/pixelio.de