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Guide MICHELIN 2017: 31 neue Sterne erstrahlen über Deutschland

Gastronomie weiterhin auf Spitzenniveau
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161201_pkr_mi_pic_sternekoeche_01Mit drei neuen 2-Sterne-Adressen und 28 neuen 1-Stern-Häusern kommt die Ausgabe 2017 des Guide MICHELIN Deutschland am 2. Dezember in den Handel. Insgesamt liegt die Zahl der Restaurants mit einem oder mehreren Sternen jetzt auf dem neuen Höchststand von 292 Betrieben. Dies sind 17 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Dazu Michael Ellis, internationaler Direktor des Guide MICHELIN: „Die Entwicklung der deutschen Spitzengastronomie bleibt dank zahlreicher junger, innovations-freudiger Köche auf sehr hohem Niveau. Vielfach haben sie ihr Know-how in internationalen Top-Häusern erworben und stellen ihr Können jetzt als Küchenchefs in eigenen Restaurants unter Beweis. Damit tragen sie maßgeblich dazu bei, dass die deutsche Gastro-Szene zu den besten in Europa und der Welt zählt“, so Ellis weiter.

Frischer Wind durch junge Küchenchefs

Zu dieser Generation hoch motivierter junger Köche zählt Shootingstar Tristan Brandt, der es zusammen mit seinem Team geschafft hat, dem Restaurant „Opus V“ in Mannheim innerhalb von nur zwei Jahren den zweiten MICHELIN Stern zu erkochen.
Erstmals mit zwei MICHELIN Sternen ausgezeichnet wurde ebenfalls das Restaurant „Geisels Werneckhof“ in München unter der Regie von Tohru Nakamura, der Spitzenküche mit japanischen Einflüssen kreiert. Auch er ist ein Vertreter der aufstrebenden jungen Küchenchefs.

Dritter neuer Aufsteiger in die 2-Sterne-Liga ist das Restaurant „Rutz“ in Berlin. Küchenchef hier ist Marco Müller. Die Bundeshauptstadt zählt damit sieben 2-Sterne-Häuser sowie zwölf 1-Stern-Restaurants und festigt damit ihren Ruf als kulinarischer Hotspot in Europa.

Zehn 3-Sterne-Häuser belegen Top-Niveau der Gastronomie

Die Zahl der deutschen 3-Sterne-Restaurants bleibt ebenfalls auf dem Stand von zehn Häusern. Damit behauptet Deutschland seinen Platz als europäisches Land mit den meisten 3-Sterne-Adressen nach Frankreich. Nur etwa einhundert Adressen weltweit tragen dieses Top-Prädikat für Kochkunst auf höchstem Niveau.

Einen neuen Spitzenwert verbucht der Guide MICHELIN Deutschland 2017 mit 243 Häusern bei den 1-Stern-Adressen. Insgesamt 28 Restaurants erhalten die begehrte Auszeichnung neu, davon mit dem „Bread & Roses“, „Le Flair“ und „Nenio“ gleich drei in Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt zählt damit zu den Gewinnern im Guide MICHELIN Deutschland 2017. Jeweils zwei neue 1-Stern-Häuser finden sich in Bonn, Köln und Nürnberg.

Trend zum „Casual Fine Dining“ hält an

Auf ihren Fahrten für die Ausgabe 2017 des Guide MICHELIN beobachteten die Michelin Inspektoren aktuelle Trends und Entwicklungen in der deutschen Küche und Gastronomie. So finden sich in der gastronomischen Top-Liga immer mehr Häuser, die auf hohem Niveau kochen und dabei eine legere, lockere Atmosphäre bieten. „Casual Fine Dining“ heißt dieser Trend, der auch ein jüngeres Publikum anspricht. Gerade in den Metropolen ist inzwischen eine lebhafte, abwechslungsreiche und spannende Gastronomie zu Hause.

„Bib Gourmand“ feiert 20. Geburtstag mit 472 Empfehlungen

2017 feiert der Guide MICHELIN Deutschland ein Jubiläum: Vor 20 Jahren erschien in der Ausgabe erstmals der „Bib Gourmand“. Das Prädikat für sorgfältig zubereitete Speisen zu moderaten Preisen (in Deutschland 37 Euro für eine dreigängige Mahlzeit) wird durch das schlemmende Michelin Männchen gekennzeichnet und war von Anfang an ein Erfolg bei den Lesern. Insgesamt 303 Restaurants erhielten im Premierenjahr 1997 einen Bib Gourmand. Im Laufe der Jahre nahm die Zahl der Adressen beachtlich zu. Für die Ausgabe 2017 des Guide MICHELIN Deutschland zeichneten die Tester 472 Häuser mit dem Prädikat für ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis und gute Küche aus. 60 Restaurants erhielten den Bib Gourmand neu.

Modernisiertes Layout erleichtert die Orientierung

Der Guide MICHELIN Deutschland 2017 erscheint in einem modernisierten, lesefreundlichen Layout. Die Anordnung der Empfehlungen ist übersichtlicher und praktischer: So stehen die Restaurant-Tipps vor den Hotelempfehlungen. Zusätzlich geben Schlüsselworte wie „traditionelle Küche, gastfreundlich“ oder „moderne Küche, elegant“ auf einen Blick direkt Auskunft über Küchenstil und Ambiente eines Restaurants oder den Charakter eines Hotels.

Insider-Tipps für Adressen mit dem „gewissen Etwas“

Weiteres Novum sind die Insider-Tipps der Michelin Inspektoren für Großstädte und touristische Zentren. Diese speziellen Empfehlungen sind zusammen mit einem Foto der jeweiligen Städte vorangestellt und beinhalten eine kurze Auswahl der Häuser, die durch ihre Atmosphäre, typische Spezialitäten für die Region oder ihre reizvolle Lage bestechen. Hierbei handelt es sich neben besonderen Hotels nicht nur um Sterne-Adressen, sondern ebenso um „Bib Gourmand“-Häuser, aber auch bodenständige Restaurants mit Lokalkolorit und guter Küche.

MICHELIN Teller weist auf „eine Küche von guter Qualität“ hin

Erstmals erscheint im Guide MICHELIN Deutschland 2017 auch ein neues Symbol, der MICHELIN Teller. Das Piktogramm steht für „eine Küche von guter Qualität“ und ist all jenen Restaurants vorangestellt, die nicht mit einem oder mehreren MICHELIN Sternen oder einem „Bib Gourmand“ ausgezeichnet sind. Das Symbol weist die Leser darauf hin, dass bereits die Aufnahme in die Auswahl des Guide MICHELIN als Zeichen für eine Küchenleistung über dem Durchschnitt zu werten ist.

Neue Hotelauswahl legt Wert auf Lage, Ambiente und Gastronomie

Der Guide MICHELIN Deutschland 2017 erscheint mit einer im Vergleich zur Vergangenheit deutlich reduzierten Hotelauswahl. Hintergrund: Als Antwort auf geänderte Reisegewohnheiten und Erwartungen der Leser listet der Titel künftig insbesondere solche Häuser, die über ein gewisses Plus verfügen und den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis machen. Dazu zählen zum Beispiel eine besonders reizvolle Lage, ein charmantes Ambiente, ein großzügiger Wellnessbereich, modernes Design oder ein Hotelrestaurant mit besonders guter Küche.

Einheitliche Bewertungsmaßstäbe rund um die Welt

Der Guide MICHELIN gilt als internationale Referenz unter den Gastronomie- und Hotelführern. Die Basis dieses Vertrauens sind seine strengen Bewertungskriterien, die für alle 28 Länder, in denen der Guide erscheint, einheitlich sind. Für die Auswahl der Adressen im Guide MICHELIN ist ein erfahrenes Team aus fest angestellten, anonym arbeitenden Michelin Inspektoren verantwortlich. Alle Tester verfügen über eine fundierte Ausbildung und Erfahrung in internationaler Spitzenhotellerie und -gastronomie und haben zusätzlich eine intensive Ausbildung bei Michelin absolviert. Bei ihren Reisen auf der Suche nach den besten Restaurant- und Hoteladressen urteilen sie nach einem festen, an objektiven Maßstäben ausgerichteten Bewertungssystem, das sich im Laufe vieler Jahre bewährt hat. Deshalb steht der Guide MICHELIN für internationale Vergleichbarkeit und ein weltweit hohes Qualitätsniveau.

Ab 2. Dezember im Buchhandel

Der Guide MICHELIN Deutschland 2017 ist ab 2. Dezember für 29,95 Euro im Buchhandel erhältlich (Österreich: 30,80 Euro, Schweiz: 39 Franken). Außerdem lassen sich die Restaurant-Empfehlungen online über die Website „Bookatable by Michelin“ abrufen (https://www.bookatable.com/de). Die 54. Ausgabe des renommierten Hotel- und Gastronomieführers empfiehlt auf 1.176 Seiten insgesamt 2.306 Restaurants und 1.972 Hotels, davon:

292 Restaurants mit MICHELIN Sternen

10 3-Sterne-Restaurants
39 2-Sterne-Restaurants, darunter drei neue
243 1-Stern-Restaurants, darunter 28 neue
472 „Bib Gourmand“-Restaurants, darunter 60 neue

Das Spektrum der im Guide MICHELIN gelisteten Häuser reicht vom Landgasthof über das Gourmetlokal bis hin zur gut geführten Familienpension. Darüber hinaus listet der Guide MICHELIN zahlreiche Wellness-Hotels bis hin zu traditionsreichen Grandhotels

Sternerestaurants 2017 nach_Bundesland sortiert (PDF-Datei)

Sternerestaurants 2017 nach Orten sortiert (PDF-Datei)

Bild: ©michelin.de Die neuen 2-Sterne-Köche: v.l. Marco Müller, Rutz; Tristan Brandt, Opus V; Tohru Nakamura, Geisels Werneckhof

Gault Millau Deutschland 2013 – Wieder mit scharfer Kritik

Koch des Jahres: Christian Jürgens vom Tegernsee

Deutschland: 19 Punkte für Claus-Peter Lumpp aus Baiersbronn im neuen Gault&Millau / Watsch’n für genussarme Modeköche / Heftige Kritik an aktuellen Trends: geheuchelte Regionalität, grüne Desserts und minimalistische Speisekarten

„Regionalität gilt zwar als Mega-Trend, aber die Köche, die sich dem Thema wirklich mit viel eigenem Engagement widmen, bilden eine kleine Minderheit. Allzu oft bleibt es beim Lippenbekenntnis zur Heimat. Man setzt ein, zwei regionale Alibi-Produkte auf die Karte und ordert per Telefon bei geschäftstüchtigen Großhändlern, die allen Köchen die gleichen ‚Neuheiten‘ andrehen. Das Ergebnis: Von Sylt bis Garmisch bekommt der Gast austauschbare Produkte und uniforme Geschmackserlebnisse.“ Das beklagt die
französische Gourmetbibel Gault&Millau in ihrer jetzt erscheinenden Deutschlandausgabe 2013.

Ausführlich beschäftigen sich die Restaurantkritiker in der 30. Ausgabe ihres Guides auch mit anderen aktuellen Trends. Sie kritisieren die Hinwendung zu Kraut und Gemüse im Dessert und geben zu bedenken, „dass bei dieser von der nordischen Küche inspirierten und hierzulande in deutscher Gründlichkeit nachvollzogenen Huldigung der Rohkost übersehen wird: Wenn das Hirn bereits deutliche Sättigungssignale sendet und der Gaumen durch das Wechselspiel unterschiedlicher Aromen ermattet ist, hat nur eine Geschmacksrichtung noch eine echte Chance, weil sie ganz anders ist: das Süße.“

Ausdrücklich begrüßt der Guide das wachsende Interesse „an Küchenstilen aus Fernost, die unsere Esskultur in Zukunft nachhaltig prägen werden“ und „zu verschlankten, fokussierten Weinkarten mit klarem Profil“. Scharf kritisiert er „den Trend zur minimalistischen Speisekarte, die den Gast entmündigen will“ und „die zunehmende Phantasielosigkeit in deutschen Küchen: Unter dem selbst auferlegten Druck, ständig neue kreative Gerichte zu produzieren, entdeckten viele Köche das Internet als Inspirationsquelle. Man kopiert gedanken- und beziehungslos jede gute Idee, die dadurch ganz schnell zur modischen Albernheit degeneriert wird.“

Der „Koch des Jahres“ füllt Kartoffeln mit geräuchertem Schweinebauch 
Zum „Koch des Jahres“ wird der „Weltoffenheit vorbildlich mit Heimischem verschmelzende“ Christian Jürgens von der „Überfahrt“ in Rottach-Egern am Tegernsee gekürt. Der 44-jährige Metzgersohn, der auch durch eine außergewöhnliche Ästhetik des Anrichtens beeindruckt, „huldigt mit Intelligenz und Ironie dem Produkt und lebt vor, wie man das Flair der Landschaft in einen Küchenstil auf der Höhe der Zeit umsetzen kann, fern jeder Volkstümelei“. Für Gerichte wie seine ganz urig auf einem Stück Rinde servierte „Schweinerei“, eine mit Blutwurstmousse gefüllte Zucchiniblüte und eine mit geräuchertem Schweinebauch gefüllte Kartoffel, akzentuiert von süß-säuerlichen Zwiebelaromen, sein „Zarenfrühstück am See“ in einer Art Glasteller mit doppeltem Boden (oben russisch mit Kaviar, Crème fraîche, Zwiebeln und Borschtsch-Gelee; unten à la Tegernsee mit geräuchertem Saibling, Gurkensüppchen und verfremdetem Wachtelei) oder sein „Gartenfest“ mit 14 verschiedenen Gemüse-Miniaturen erhält er 19 von 20 möglichen Punkten. Eine höhere Bewertung als der passionierte Skifahrer und Jogger Jürgens haben in dem nach dem französischen Schulnotensystem urteilenden Guide nur vier deutsche Köche, die ihre 19,5 Punkte aus dem Vorjahr verteidigen:

  • Harald Wohlfahrt von der „Schwarzwaldstube“ in Tonbach dank „der unglaublichen Geschmacksintensität seiner Küche und des schon 32 Jahre währenden Kunststücks, sich und seine Küche immer wieder neu zu erfinden“;
  • Joachim Wissler vom „Vendôme“ in Bergisch Gladbach, dessen „experimentelle High-End-Küche neue Trends setzt und demonstriert, dass man auch mit hochklassigen heimischen Viktualien statt international gängiger Luxusprodukte in der Champions-League mithalten kann“;
  • Klaus Erfort vom „GästeHaus“ in Saarbrücken, der „den Produkten das Maximum an Wohlgeschmack entlockt, die Aromen förmlich herauskitzelt und die Geschmackspapillen in einen Freudentaumel versetzt“;
  • Helmut Thieltges vom „Waldhotel Sonnora“ in Dreis bei Wittlich (Südeifel), „der klassisch französische Tradition mit moderner Leichtigkeit und komplexer Aromatik verbindet und in seinen nie spektakulären, aber stets makellosen Kompositionen schönste Akkorde erklingen lässt“.

In die Phalanx der mit 19 Punkten bewerteten Küchenchefs steigt Claus-Peter Lumpp vom Restaurant „Bareiss“ in Baiersbronn auf. Aus der Begründung: „Mit neu erwachtem Selbstbewusstsein zeigt er deutliche Ansätze zu eigener Interpretation seines nach wie vor französisch-mediterran inspirierten Küchenstils. Die dekorative, tellerüberfüllende Verspieltheit scheint passé, seine
für unseren Geschmack immer noch zu große Leistungsschau ist nun aber stimmig auf das Hauptprodukt bezogen“. Dieselbe Note bekommen wieder

  • Tim Raue vom gleichnamigen Restaurant in Berlin, „bei dessen sorgsam orchestrierten Zusammenspiel von Gewürzen und Aromen aus China, Japan und Thailand sich süße, saure, scharfe und salzige Noten gegenseitig in Schach halten wie in Fernost üblich“.
  • Thomas Bühner vom „La Vie“ in Osnabrück, „auf dessen Tellern ein dekoratives Durcheinander herrscht, das ein wenig willkürlich wirkt, aber ganz genau kalkuliert ist und jeden Bissen zur sinnlichen Offenbarung steigert“;
  • Hans Stefan Steinheuer von „Steinheuers Restaurant zur alten Post“ in Bad Neuenahr, der „eine untrügliche Witterung für alles hat, was in der Luft liegt. Er läuft keinem Trend hinterher, sondern greift ihn sich, wenn er vorüberzieht. Derzeit ist es das Hoch auf die Heimat, das Zurück zur Natur“;
  • Nils Henkel vom „Schloss Lerbach“ in Bergisch Gladbach, der „seine Bestimmung derzeit im ‚pur nature‘ genannten Küchenstil sieht: Hinwendung zu Kräutern, Gemüse und Gewürzaromen aus der Region in höchster Vollendung“;
  • Heinz Winkler von der „Residenz Heinz Winkler“ im oberbayerischen Aschau, bei dem „jeder Teller zu einem in sich geschlossenen Geschmacksuniversum wird“;
  • Christian Bau vom „Schloss Berg“ im saarländischen Perl-Nennig, dessen „überperfektionierte Teller meist wie nach Lehrbuch auf dem Reißbrett entworfen und daher oft seelenlos wirken, aber stets höchst kreativ und makellos zubereitet sind“;

Von 19,5 auf 19 Punkte fällt Sven Elverfeld vom „Aqua“ in Wolfsburg, weil er „zu viele Gerichte kreiert, die mehr auf den Wow-Effekt als auf die langanhaltende Genussbefriedigung ausgerichtet sind und mehr Ideenreichtum als Geschmacksfülle bieten“. Dies Verdikt trifft auch andere Modeköche.

Auf 18 Punkte steigern sich Denis Feix vom „Il Giardino“ im bayerischen Bad Griesbach, der „in begeisternder Leichtigkeit gekonnt Kontraste nutzt“, Christoph Rüffer vom Haerlin in Hamburg, der „dann am besten zur Geltung kommt, wenn anderen beim beschränkten Angebot die Ideen ausgehen: im Winter“, Christian Scharrer vom „Buddenbrooks“ in Lübeck, „der die klassische Küche durch seine modernen Interpretationen glänzen lässt“, Peter Maria Schnurr vom „Falco“ in Leipzig, „in dessen Menüs unablässig Aromenwelten und Texturen, Formen und Farben wechseln“, und Ronny Siewert vom „Friedrich Franz“ in Bad Doberan-Heiligendamm, der „in kontrastreichen Kreationen ein Feuerwerk filigraner Aromenkunst zündet“.

Insgesamt erkochen 27 Köche 18 Punkte, die für „höchste Kreativität und bestmögliche Zubereitung” stehen; 19 und 19,5 Punkte bedeuten Weltklasse. Von den 115 deutschen Topköchen, die 18 bis 19,5 Punkte bekamen, stehen 24 in Baden-Württemberg, 18 in NRW, 12 in Berlin und je 11 in Bayern und Schleswig- Holstein am Herd.
17 Punkte erreichen erstmals neun Köche: Jens Fischer vom „Freundstück“ in Deidesheim („saftiges Milchlamm orientalisch interpretiert mit Kurkuma, Kichererbsen, Kopfsalat, Aubergine und Limonenjus“), Norman Fischer vom „La Terrasse“ in Bremen („Zanderfilet mit gepfeffertem Kalbsjus, pfiffiger Sauerkrautcreme und weißen Weintrauben“), Sebastian Frank vom „Horváth“ in Berlin („gebratene Entenstopfleber mit Schafsjoghurt, säuerlichen Gurken, Senfmayonnaise und Liebstöckel“), Sonja Frühsammer vom „Frühsammers“ in Berlin („kunstvolle und einfallsreiche Arrangements aus Salaten, Gemüse und kleinen Pilzen“), Axel Krause von der „Oberländer Weinstube“ in Karlsruhe („Hummer auf Passionsfruchtmus mit Erbsen und glasierten Karotten“), David Mottl vom Marco Polo in Wilhelmshaven („Brathähnchen-Creme mit Bratkartoffel-Gelee, Rückenstückchen, knuspriger Haut und Hähnchenlebercreme“), Sebastian Prüßmann von der „Villa Hammerschmiede“ in Pfinztal bei Karlsruhe („Heilbutt mit schmelzender Gänseleber, Kartoffel-Risotto in Nussbutterschaum und purem Rahmspinat“), Jens Rittmeyer vom „Kai3“ in Hörnum/Sylt („schön angerichteter ‚Waldspaziergang‘ mit Steinpilz-Eis, Pfifferlingen, wilden Kräutern und Beeren“) sowie Benjamin Unger vom „St. Andreas“ in Aue/Erzgebirge („Hummer mit Guave, Papayasalsa und Vanille“). Weil sie „Fernöstliches in hierzulande seltener handwerklicher und geschmacklicher Perfektion“ bietet, wird die gebürtige Südkoreanerin Sarah Henke vom „Spices“ in List auf Sylt „Aufsteiger des Jahres“. Für Gerichte wie ihr „Duett aus gebratener Meeräsche und gegrilltem Pulpo auf Spinat- Sesamgemüse und Algensalat mit Rauchtee-Fond und Nashi-Birnen-Püree“ bekommt sie 16 Punkte. Den aus London nach Deutschland heimgekehrten, „herrlich unangestrengt, manchmal spielerisch, aber stets durchdacht kochenden“ Oliver Röder, 28, aus „Bembergs Häuschen“ in Euskirchen (Eifel) stellen die Tester als „Entdeckung des Jahres“ vor. Er fiel durch Gerichte „wie ‚Herrengedeck‘ (Ochsenschwanzsuppe im Cognacschwenker, daneben eine Art gläserner Aschenbecher mit Asche aus Äpfeln und einer Zigarre aus in Teig gerollten, unglaublich saftigen Ochsenschwanzstücken) oder Schwarzfederhuhn mit Speck, süßem Selleriepüree, knackfrischem Apfel sowie Salbei als Würzblätter und Sorbet“.
Außer dem Koch, dem Aufsteiger und der Entdeckung des Jahres zeichnet der Guide noch weitere kulinarische und gastronomische Leistungen aus:

  • „Oberkellner des Jahres“: Antje Kirsch vom „Caroussel“ in Dresden,
  • „Sommelier des Jahres“: Thomas Sommer vom „Schloss Lerbach“ in Bergisch Gladbach bei Köln,
  • „Restaurateur des Jahres“: Michael Käfer, der vom Bundestag in Berlin über das Oktoberfest bis in die BMW Welt von München gastronomisch engagiert ist,
  • „Pâtissier des Jahres“: René Frank vom „La vie“ in Osnabrück,
  • „Kochschule des Jahres“: Ingo Holland vom „Alten Gewürzamt“ in Klingenberg am Main.

858 Restaurants ausgezeichnet, darunter 91 in den neuen Bundesländern Insgesamt bewertet der alljährlich wegen seiner strengen Urteile und deren zuweilen sarkastischer Begründung von den Köchen gefürchtete, von den Gourmets mit Spannung erwartete Gault&Millau in seiner neuen Ausgabe 1040 Restaurants. Die 26 Tester, die stets anonym auftreten und dieses Jahr 276.700 € Spesen machten, verleihen 858 Luxuslokalen und Landgasthöfen, Bistros und Hotelrestaurants die begehrten Kochmützen. Dazu müssen die Köche mindestens 13 von 20 Punkten erreichen, was einem Michelin-Stern nahe
kommt.
Das schaffen auch 91 Küchenchefs in den neuen Bundesländern. An ihrer Spitze stehen mit 18 Punkten Peter Maria Schnurr vom „Falco“ in Leipzig, Dirk Schröer vom „Caroussel“ in Dresden und Ronny Siewert vom „Friedrich Franz“ in Bad Doberan-Heiligendamm. Ihnen folgen mit 17 Punkten Marcello Fabbri vom Restaurant „Anna Amalia“ in Weimar, Benedikt Faust vom „Berliner Salson“ in Göhren auf Rügen, Tillmann Hahn vom „Butt“ in Rostock-Warnemünde, Oliver Heilmeyer vom „17fuffzig“ in Burg (Spreewald), Stefan Hermann vom „Bean & Beluga“ in Dresden, Detlef Schlegel vom „Stadtpfeifer“ in Leipzig sowie Benjamin Unger vom „St. Andreas“ in Aue.
Da auch die Welt der Gourmandise im ständigen Wandel ist und die Plätze im Feinschmeckerparadies immer wieder neu gerührt und erkocht werden, serviert der Gault&Millau im Vergleich zur Vorjahrsausgabe 106 langweilig gewordene Restaurants ab und nimmt 89 inspirierte Küchen neu oder wieder auf. Je 124 Köche werden höher oder niedriger als im letzten Guide bewertet.
Ferner beschreibt und klassifiziert der im Münchner Christian Verlag erscheinende Reiseführer für Genießer (808 Seiten, 29.95 €) 350 Hotels. Auf der „Burg Schwarzenstein“ in Geisenheim am Rhein kürte er den gläsernen Rauchsalon zur „Cigar Lounge des Jahres“. Als zusätzliches Schmankerl bietet der Guide auf 50 Seiten Restaurants und Hotels in Südtirol.
Für unterwegs gibt es den Gault&Millau auch als App fürs iPhone, iPad und in Kürze auch für Android. Die App enthält den gesamten Inhalt der Buchausgabe und bietet Zusatzfunktionen zur Suche, Anfahrt und direkten Anwahl interessanter Restaurants.
Gault&Millau Deutschland 2013 – Der Reiseführer für Genießer 30. Jahrgang, Jubiläums-Ausgabe, 808 Seiten, Euro 29,95 ISBN 978-3-86244-203-4, Christian Verlag München

Michelin Sterne über Europas Metropolen

Der neue MICHELIN-Führer „Main Cities of Europe 2012“ kommt am 15. März 2012 in den Handel. Der umfangreich aktualisierte Band empfiehlt insgesamt 2.100 Restaurants und 1.500 Hotels in 44 europäischen Großstädten und 20 Ländern. Damit ist der MICHELIN-Führer „Main Cities of Europe 2012“ der ideale Begleiter für Geschäfts-und Städtereisende, die europäische Metropolen besuchen. Die Auswahl des in englischer Sprache erscheinenden Hotel- und Gastronomieführers spricht mit insgesamt 15 3-Sterne-Häusern, 74 2-Sterne-Adressen und 287 1-Stern-Restaurants auch kulinarisch interessierte Leser an. Die Ausgabe 2012 des Metropolen-Bandes empfiehlt außerdem 250 „Bib Gourmand“-Restaurants, die ihren Gästen ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Der MICHELIN-Führer „Main Cities of Europe 2012“ kostet in Deutschland  27,95 Euro, in Österreich 28,80 Euro und in der Schweiz 37 Franken.

Zu deutschen Reisezielen gibt der Guide MICHELIN Main Cities Empfehlungen zu Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart. Die Schweiz ist mit Bern, Genf und Zürich repräsentiert. Mit Wien und Salzburg umfasst die Auswahl auch zwei österreichische Städte.

Neue 2-Sterne-Adresse in Wien
In Wien empfiehlt der MICHELIN-Führer „Main Cities of Europe 2012“ mit dem „Gourmet-Restaurant Silvio Nickol“ ein neues 2-Sterne-Haus. Nickol war zuvor schon Küchenchef im Restaurant „Schlossstern“ in Velden am Wörthersee, das 2009 mit zwei Michelin Sternen ausgezeichnet wurde. Das „Gourmet-Restaurant Silvio Nickol“ hat im Frühjahr 2011 neu eröffnet. Damit bietet die österreichische Hauptstadt zwei 2-Sterne-Häuser und drei 1-Stern-Restaurants. Die Festspielstadt Salzburg ist mit fünf 1-Stern-Adressen im MICHELIN-Führer „Main Cities of Europe 2012“ vertreten.

Auch in anderen europäischen Metropolen waren die Tester unterwegs. Das Restaurant „Maaemo“ in Oslo wurde erstmals mit zwei Sternen ausgezeichnet. Einen neuen Stern erhielten das „Alcron“ und die „Dégustation Bohême Bourgeoise“ in Prag sowie das „Funky Gourmet“ und das „Galazia Hytra“ in Athen. In Kopenhagen gibt es vier neue 1-Stern-Restaurants.

Hier ist die aktuelle Liste der Restaurants