Frühjahrsgemüse – wie regional ist ‚regional‘?

ARAG Experten über vermeintlich regionale Lebensmittel

(lifePR) (Düsseldorf, 13.04.2016) Der Winter ist endgültig vorbei – und damit auch die Zeit, in der man frisches Gemüse nur aus Südeuropa bekam, oder sich mit Konserven und Tiefkühlware behelfen musste. Ist die derzeit angebotene Frühkartoffel aber noch aus der Region, wenn sie 100 Kilometer gereist ist? Ist der deutsche Spargel vom Bauern nebenan oder doch durch halb Europa gereist? Darf der Handel ‚regionale‘ Erdbeeren aus Treibhäusern aus unseren Nachbarländer verkaufen? Wer zieht die geografische Grenze zwischen regional und ganz weit weg? ARAG Experten erklären im Folgenden, mit welchen Stolpersteinen Verbraucher rechnen müssen, wenn sie eigentlich einfach nur den Erzeuger in der eigenen Umgebung unterstützen wollen.

Ist ‚regional‘ geschützt?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Verwendung des Begriffes ‚regional‘ ist fast beliebig verwend- und definierbar. Es gibt keine rechtsverbindlichen Mindeststandards und kein amtliches Prüfsiegel für Regionalprodukte. Bei verarbeiteten Produkten genügt sogar die Information, für wen das Produkt hergestellt und wo es verpackt wurde. Angaben zum Herkunftsland sind bei ihnen nicht gesetzlich vorgeschrieben. Genauso verhält es sich bei der geografischen Definition des Begriffes ‚regional‘: Ob nur der Bauer nebenan oder der Gemüsehof am anderen Ende des Bundeslandes zur Region gehört, bestimmt der Handel weitestgehend selbst.

Regionale Lebensmittel erkennen

Um dem wachsenden Trend, regional einzukaufen, Rechnung zu tragen, hat die Bundesregierung ein offizielles Prüfsiegel eingeführt: Seit Anfang des Jahres gibt es nun das so genannte Regionalfenster. Unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft tragen mittlerweile rund 3.500 Lebensmittel von etwa 550 Unternehmen dieses blau-weiße, viereckige Logo. Hersteller, die es nutzen, müssen sich zertifizieren lassen. Produkte, die nur aus einer einzigen Zutat bestehen, müssen danach zu 100 Prozent aus einer genau definierten Region stammen. Bei verarbeiteten Produkten werden die Herkunft der Hauptzutaten und ihr Verarbeitungsort angegeben. Allerdings weisen die ARAG Experten einschränkend darauf hin, dass dieses Siegel auf freiwilliger Basis eingesetzt wird und nicht gesetzlich geschützt ist. Und: Bei Fleischprodukten mit der regionalen Kennzeichnung muss das Tier nicht etwa sein ganzes Leben in der Region verbracht haben, sondern lediglich den letzten Teil der Mast.

Wer also sicher sein will, dass die Kartoffel auch vom benachbarten Acker stammt, sollte direkt auf dem Hof einkaufen gehen oder genau nachfragen, woher das regionale Produkt kommt.

Bild: hogapr

Fond (Grundbrühe)

Ein Fond ist eine aromatisierte Grundbrühe. Diese dienen als Grundlage für Suppen und Soßen. Für einen Fond kann man Gemüse, Rindfleisch, Kalbfleisch, Geflügel und Wild verwenden. Diese lässt man dann durch Osmose auskochen.

Diese Fonds werden in der weiteren Verarbeitung den jeweiligen Suppen, Soßen und Ragouts zugesetzt. Der Gemüsefond ist für jede beliebige Suppe oder Soße einsetzbar.

Osmose

Osmose gleicht Konzentrationsunterschiede aus, wenn diese durch eine halbdurchlässige Schicht (Membrane) getrennt sind. Wenn man Gemüse in Wasser legt, dann findet dabei auch eine Osmose statt. Das Gemüse laugt aus und gibt seinen Geschmack an das neutrale Wasser ab. Die Temperatur spielt dabei auch eine Rolle. Je höher die Temperatur, desto schneller laugt das Lebensmittel aus.

Dieser Vorgang ist zum Beispiel bei Fonds, Suppen und Soßen gewünscht.

Beim Waschen von Salat und Gemüse ist dieser Vorgang nicht gewünscht.

In diesem Video erkläre ich es für Dich: