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Michelin zeichnet fünf neue 2-Sterne-Häuser aus

101110_PKR_MI_PIC_MFDeutschland_2011(lifepr) Karlsruhe, 10.11.2010, Die deutsche Spitzengastronomie ist um fünf 2-Sterne-Adressen reicher: Die unabhängigen Tester des MICHELIN-Führers zeichneten in der deutschen Ausgabe, deren Auflage für 2011 am 12. November erscheint, so viele Häuser neu mit zwei Sternen aus wie seit 37 Jahren nicht mehr. Kräftig zugelegt haben auch die mit einem „Bib Gourmand“ ausgezeichneten Restaurants, deren Zahl um 66 auf 386 stark gestiegen ist.

Zu den Aufsteigern zählen das Restaurant „Sterneck“ in Cuxhaven, das „Belle Epoque“ in Lübeck-Travemünde und das „Fährhaus“ in Munkmarsch auf Sylt. Den Sprung in die 2-Sterne-Liga schafften außerdem die „Villa Rothschild“ in Königstein und das „Park Restaurant“ in „Brenner’s Park Hotel“ (Baden-Baden).

5.885 Adressen in allen Preisklassen

Insgesamt empfiehlt der umfangreich aktualisierte MICHELIN-Führer Deutschland 2011 auf 1.440 Seiten 1.598 Restaurants und 4.287 Hotels in allen Komfort- und Preiskategorien. Die Auswahl der anonym arbeitenden Tester belegt das hohe Niveau der deutschen Spitzengastronomie in Europa: Der MICHELIN-Führer Deutschland 2011 nennt insgesamt 237 Sterne-Restaurants – so viele wie nie zuvor.

Die Anzahl der 3-Sterne-Restaurants bleibt mit neun Häusern auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Damit ist Deutschland nach Frankreich europaweit das Land mit den meisten Adressen der höchsten gastronomischen Auszeichnung. Das 2-Sterne-Haus „La Vie“ in Osnabrück ist zudem im zweiten Jahr als „Hoffnungsträger“ für einen dritten Stern eingestuft.

Die Zahl der 2-Sterne-Restaurants beträgt zusammen mit den Neuzugängen jetzt 23 Adressen. Die 1-Stern-Restaurants „Haerlin“ in Hamburg und „Zum Hirschen – avui“ in Fellbach bei Stuttgart werden zusätzlich als Hoffnungsträger für einen zweiten Stern ausgewiesen. Dies gilt auch für das Mannheimer Restaurant „Amesa“. Ein weiterer Anwärter auf einen zweiten Stern ist das Restaurant „Tim Raue“ in Berlin.

Die Zahl der 1-Stern-Restaurants stieg von 198 auf 205. Insgesamt 26-mal vergaben die Michelin Inspektoren den begehrten Stern neu. Drei bislang sternlose Häuser sind als Hoffnungsträger Anwärter für einen Michelin Stern.

Mit 66 Restaurants zeichneten die Michelin Inspektoren viele Restaurants neu mit einem Bib Gourmand, dem Prädikat für sorgfältig zubereitete Mahlzeiten zu einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis, aus. Insgesamt steigt im MICHELIN-Führer Deutschland 2011 die Zahl der Bib-Gourmand-Adressen auf 386 Häuser.

Bei den von den Michelin Inspektoren empfohlenen Häusern handelt es sich nicht nur um Betriebe der Spitzengastronomie, sondern gleichermaßen um Hotels und Restaurants, die auf den kleineren Geldbeutel zugeschnitten sind. Das Spektrum reicht von der einfachen und gut geführten Familienpension über das Sport- und Wellness-Haus bis hin zum traditionsreichen Grand Hotel sowie vom Landgasthof bis zum renommierten Gourmetlokal. Diese Vielfalt macht den MICHELIN-Führer zum idealen Nachschlagewerk für Ferien- und Geschäftsreisende.

Der MICHELIN-Führer für das iPhone®

Das Jahr 2010 war für Michelin ein Jubiläumsjahr: Vor 100 Jahren erschien die erste Ausgabe des MICHELIN-Führers Deutschland. Seitdem passte Michelin den Band immer wieder an den Wandel von Reise- und Lesegewohnheiten sowie Mobilität, Hotellerie und Gastronomie an. Als jüngstes Beispiel hierfür offeriert das Unternehmen die Empfehlungen des MICHELIN-Führers Deutschland auch als iPhone®-Applikation für das Apple iPhone® und den Apple iPod Touch®.

Änderungen nach Redaktionsschluss

Zu folgenden Häusern, die im MICHELIN-Führer Deutschland 2011 mit einem Stern ausgezeichnet sind, wurden nach Redaktionsschluss noch Änderungen bekannt: Das Restaurant „L’étable“ in Bad Hersfeld ist zurzeit geschlossen, wird aber am 9. März 2011 unter der Leitung von Patrick Spies, aktuell noch Küchenchef im 1-Stern-Haus „Villa Hammerschmiede“ in Pfinztal, wiedereröffnet. Ein Wechsel des Küchenchefs ist auch in der „Osteria Enoteca“ in Frankfurt am Main zu verzeichnen: Hier hat Carmelo Greco das Haus verlassen. Die ebenfalls in Frankfurt am Main ansässige „Kameha Suite – Next Level“ hat zum 1. Oktober 2010 ihr Konzept geändert.

Alle Sterne-Restaurants in Deutschland
Restaurants mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis
Hotels mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

Foto, Text und PDF: © 2010 Michelin Reiseverlag – Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA

Würden Sie nochmal in der Gastronomie arbeiten..?

Da das Arbeiten in der Gastronomie sehr abwechslungsreich, aber auch sehr anstrengend ist, haben wir verschiedene erfolgreiche Gastronomen (Hoteldirektoren und Küchenchef´s) gefragt, ob Sie wieder in die Gastronomie gehen würden, wenn Sie nochmal von vorne anfangen könnten. Hier sind die Antworten.

Patrick Spies, Küchenchef der Villa Hammerschmiede, Pfinztal- Söllingen

Ich würde auf jeden Fall wieder in die Gastronomie gehen. Warum ?
Weil ich den Beruf liebe und lebe. Es ist mir ein Vergnügen den Gästen ein unvergessliches, kulinarisches Erlebnis zu bieten. Man wird jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt, das macht den Beruf so spannend und abwechslungsreich. Außerdem kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und so immer wieder neue Geschmacksnuancen entdecken. Vor allem macht es rießigen Spaß im Team mit jungen, kreativen Menschen (kleinen Künstlern) zu arbeiten die jeden Tag das Verlangen haben, noch perfekter zu werden.

Andreas Krolik, Küchenchef des Park Restaurants im Brenner´s Parkhotel & Spa, Baden Baden

Die Antwort ist Ja.
Im Nachhinein würde ich wieder in die Gastronomie gehen und fast alles genau so machen wie ich es getan habe. Kochen ist für mich Leidenschaft, Hobby, Kreativität, Eigenständigkeit und Teamwork und hat nach meiner Familie den höchsten Stellenwert in meinem Leben. Dieses Hobby hört auch nie nach Feierabend auf sondern ist all gegenwärtig.
Allerdings war die Wahl, den Kochberuf zu erlernen, eher eine Notlösung für mich, da ich aus den neuen Bundesländern stamme und als Schulabgänger der „Wendejahrgang“ war. Dadurch wurden alle Pläne aufgrund der daraus resultierenden wirtschaftlichen und politischen Veränderungen hinfällig. Es musste schnell eine Alternative her, die ich in den Winterferien der 10. Klasse beim Probearbeiten im Hotel Krone in Schömberg fand, nämlich das Kochen. Ursprünglich sollte mein Berufsziel Diplom-Forstwirt sein (Revierförster), wie mein Onkel im Thüringer Wald einer war. So begann alles, allerdings fiel mir der Umgang mit Lebensmitteln und auch ein Gefühl für Geschmack zu entwickeln überhaupt nicht schwer.
Ich bin in einer ländlichen Region in Sachsen-Anhalt aufgewachsen, die stark durch Land- und Obstwirtschaft sowie von Viehzucht geprägt war. Meine Oma und meine Eltern waren genau in diesen Zweigen tätig, zudem hielten wir zur Eigenversorgung jährlich 4 Schweine und schlachteten diese auch zeitversetzt in der kalten Jahreszeit, zusätzlich hielten wir zwischen 50 und 70 Hühner, 20 Gänse und zeitweise 10 Enten sowie 50 Kaninchen. Allerdings haben wir auch einige Tiere geschlachtet und im Dorf an Familien verkauft die selbst keine Tiere hielten. Was glauben Sie, was wir da an Gräsern und Grünfutter sammeln mussten, Getreide und Kartoffeln zentnerweise kaufen und für den Winter einlagern. Ebenfalls kauften wir täglich bis zu 4 Brote, weil das genau die Hauptkomponenten waren, die an unsere Tiere verfüttert wurden, ergänzend dazu noch viele Kleinigkeiten aus unseren Gärten und Lebensmittelreste von den Nachbarn. Unseren Tieren ging es noch richtig gut.
Zusätzlich hatten wir noch 3, später 2 sehr große Gärten welche fast ausschließlich dem eigenen Anbau von Obst und Gemüse dienten. Allerdings haben wir auch da teilweise Obst und Gemüse privat weiterverkauft. Da war fast alles an heimischen Obst und Gemüsesorten vertreten, bis hin zu den Wintergemüsen. Für mich war es immer am größten, im Sommer, in der Haupterntezeit, das Obst oder die Gemüse perfekt temperiert und dadurch hocharomatisch direkt von der Pflanze zu pflücken und zu probieren. Diese Urgeschmäcker habe ich immer noch im Kopf und daran orientiert sich auch mein Geschmacksbild, allerdings ist es gar nicht so leicht in Zeiten der Massenproduktion, Turbozüchtungen etc. diesen Geschmack wieder zu finden, selbst in der Spitzengastronomie nicht immer, in der ich jetzt schon einige Jahre als Küchenchef tätig bin. Aber ich bin ständig auf der Suche nach dem Urgeschmack und immer wenn ich wieder einmal einen neuen Züchter oder Bauern gefunden habe, der mir ein Stück davon bieten kann und anschließend daraus ein neues Gericht entsteht, weiß ich, warum ich wieder in die Gastronomie gehen würde.
Ich bin froh das in letzter Zeit wieder ein kleiner Trend hin zu den heimischen Produkten, alten Arten und Rassen, zu verzeichnen ist und ich hoffe, das dieser Trend weiter fruchtet und mehr Bauern und Züchter den Mut zu diesem Schritt haben. Ebenfalls hoffe ich, dass der Verbraucher in Zukunft wieder ein Bewusstsein dafür entwickelt, mehr auf Qualität als auf den Preis zu achten.
Außerdem hoffe ich, das sich auch in Zukunft noch genügend junge Menschen finden, die sich genau wie ich für das Kochen begeistern können, trotz komplexer Arbeitszeiten, trotz Stresssituationen, trotz teilweise geringerer Bezahlung, aber mit der Möglichkeit, mit seinen eigenen Händen etwas zu bearbeiten, zu verarbeiten, zu kreieren und mit viel Freiheit und Eigenständigkeit, Menschen glücklich machen zu können und dafür auch direkt ein Feedback zu erhalten. Das können nicht viele von sich und Ihren Berufen behaupten.
Wenn all das gegeben ist werde ich auch noch viele weitere Jahre Spaß an meinem Hobby und meiner Berufung haben.

Jürgen von Massow, Direktor des Grand Elysee Hamburg

Da ich ja nicht rein in der Gastronomie, sondern im Hotel groß geworden bin, ist meine Antwort vielleicht nicht ganz so relevant. Nichts desto trotz ging es bei mir ja auch über den F&B Bereich und ich würde das immer wieder machen. Die Gastronomie und auch Hotelerie ist ein derart breit aufgestelltes Feld, dass es einem gar nicht langweilig werden kann. Neue Eindrücke, Impulse und Trends lassen einen das Thema Gastronomie täglich aufs Neue hinterfragen und halten die Spannung in dieser Branche hoch. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Wir wissen sofort ob unser Gast zufrieden ist oder nicht und können dementsprechend täglich an den richtigen Schrauben drehen um uns weiter zu verbessern – Also auf alle Fälle! 

 Bernd Siener, Küchenchef vom Vila Vita Rosenpark, Marburg

Ja, immer wieder.
Ich bin Koch aus Leidenschaft. Ich denke, daß jeder sich einen Job suchen sollte, der ihm Spass macht, denn nur dann wird er ihn wirklich gut machen. Die letzten 10-20 % erreicht man nur durch Eigenmotivation. Dies trifft in unserem Job ganz besonders zu. Wer in der Gastronomie arbeitet, um nur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, kann das wonaders leichter. Wer sich in einem vielfältigen Aufgabengebiet verwirklichen will, dem bietet die Gastronomie viele Chancen. Nur nutzen muss man sie selber.

„Aufsteiger des Jahres 2009“ Patrick Spies

Der Gourmet- Restaurantführer Gusto hat den diesjährigen Aufsteiger des Jahres gewählt. Diesmal hat es der Küchenchef Patrick Spies von der Villa Hammerschmiede in Pfinztal geschafft. Der unabhängige Restaurantführer schätzte vor allem seine unkonventionellen Ideen mit Tradition und Innovation. Wir gratulieren Ihm herzlich und wünschen Ihm für die Zukunft auch weiterhin viel Erfolg.Ω